Kettenbrecher

Das ist hier mein vierter Beitrag, um einer nichtexistenten Tradition mich zu fügen:

Hallo, Welt!
F. dich!

Hehe...

Wahrscheinlich lässt sich das Phänomen soziologisch beschreiben und mathematisch (oder wenigstens statistisch) untermauern...
Die Hemisphäre des Blogges, in der ich mich gelegentlich bewege, scheint sich zur Zeit in einer Phase zu befinden, in der jeder jedem irgendwas Rechtliches (zivil-, straf-, und etliche andere Attribute, die mir gerade nicht einfallen) androht...
Ey, Arschlok, hast Kontent von mir geklaut, ich ficke sofort deine ... gib sofort dein Impressum und ...
(Nein, das muss jetzt ganz genüsslich eingeleitet werden, so richtig wichtig) die (Täättäät) ladungsfähige Anschrift...
Wenn man so Großartiges wie scheißladungsfähige Scheißadresse sagen kann, dann ist man so ein Scheißtausendsassa...
Ich wüsste nun liebend gerne, ob es je dazu gekommen ist, dass einer dieser Großtöner, der so pompös (mein Gott, ich habe mich einfach in diesen juristischen - zumindest juristisch anmutenden- Begriff verliebt), eine ladungsfähige Anschrift (hmm, oder hieß es einladungsfähig? Keine Ahnung, ich bin kein Jurist!) gefordert hat, dies 1. bekommen und 2. damit irgend etwas außer dem Herumposaunen, um für einen Tag die beiden äußerst erotischen Worte (nein, ich kann es nicht lassen: ladungsfähige Anschrift!) nebeneinander zu verwenden, angefangen hat...
Ich meine, es geben sich viele als Juristen aus und suggerieren uns mit ihrem verdammt gesetzlich anhörenden Kode auch ein breites Wissen des Jus... Ich denke aber, dass ein guter Anwalt, nein überhaupt ein Rechtsanwalt, nie auf eine Wunde pisste, wenn er dafür kein Geld bekäme. Einen richtigen Juristen erkennt man halt daran, dass er sich erst dann hergibt, wenn da finanziell was zu holen ist... und, alle anderen, die alles wissen, weil sie nur Blogger sind, donnern ebenfalls nur mit ihrem Internethalbwissen herum, um nur im Moment zu blitzen...
Was ich sagen will: alles ist Posse. Schließlich hat man genügend mit dem richtigen beschissenen Leben zu tun, um sich auch noch irgendwelche kleinlichen Internetwichserprobleme aufzuhalsen...
Also, wenn jemand demnächst von euch eine ladungsfähige Anschrift (lechz!) fordert...

Im Moment ziemlich vegetarisch und ansonsten kein bisschen kochenkönnend, fahre mit dem Rad zu dem Chinaimbiss, der recht passables Essen liefert. Ich bestelle 85, die Buddhisten-Fastenspeise zum Hieressen. Eigentlich bin ich ein asketischer und daher ein sehr guter Mensch. Asketen sind doch in Ordnung, oder?
Ich habe mein Rennrad nicht abgeschlossen, sitze deshalb am Fenster, so dass ich das teure Vehikel immer im Blickwinkel habe...
Hmm, hier wollte ich eine Situtation beschreiben, eine Begegnung, die ich anfangs für interessant hielt, doch, während ich diese Zeilen schreibe, komme ich darauf (ja, ja, ganz von selbst, ohne fremde Hilfe), dass es nichts als eine Belanglosigkeit ist... Tja, wer zweifelt, der verliert.
Also, irgendetwas Uninteressantes, das ich zuvor, aus welchem Grunde auch immer, für bemerkenswert hielt, geschieht, ich bekomme danach die schmackhafte Speise, verzehre sie, bezahle, verlasse das kleine Restaurant und fahre.
Tja.

So heiße ich halt.